Was für
eine Zeit
Auf den Punkt gebracht erscheinen diese Worte von Bertold Brecht aus einem Theaterprolog als Kommentierung der aktuellen politische Weltlage.
Der Kampf um die geopolitische Grundstruktur der Weltordnung habe erneut begonnen. Mit Blick auf das weltweit wachsende politische Führungspersonal mit imperialen Ambitionen kommt diese Einschätzung nicht von ungefähr.
Dabei wünschen sich die Menschen überall nach turbulenten Jahren endlich wieder Normalität. Herausforderungen gab es auch in früheren Zeiten. Die wurden mehr oder weniger gemeistert. Aber die Geschwindigkeit von einem Extrem zum nächsten war neu, verunsicherte die Menschen und wirft grundsätzliche Zukunftsfragen auf.
Erinnern wir uns an den Brexit, der von vielen als Untergang des Abendlandes vorhergesagt worden war und letztlich als mehr oder weniger laues Lüftchen durch die Lande blies.
Etwas stürmischer kam da schon die Politik aus den USA daher, die von einem unberechenbaren Präsidenten betrieben wurde. Hier musste man Angst haben, dass Dinge eskalieren. Hinterlassen hat er eine gespaltene Gesellschaft und die Erinnerung an einen Sturm auf das Kapitol.
Vergleichsweise geräuschlos und auf leisen Sohlen erreichte uns dann etwas, das unser aller Leben nachhaltig beeinflusste, Gesellschaft und Wirtschaft so durchschüttelte, wie wir es uns bis dahin nicht hatten vorstellen können.
Die Pandemie.
Zwischendrin hieß es, Sie erinnern sich, auch noch „Tschüss Frau Merkel“, was aber – unabhängig von der jeweiligen politischen Heimat – nach 16 Jahren und sechs Tagen allseits wohl eher gelassen gesehen wurde.
Unterdessen konnten wir immerhin erfreulich feststellen: Da gibt’s ein paar Grüne, die machen einen überraschend guten Job. Dabei hatten sich Baerbock und Habeck ihren Einstieg in die Regierungsverantwortung sicherlich anders vorgestellt.
Für sie, wie für uns war unvorstellbar, dass ein „lupenreiner Demokrat“ in Europa einen Krieg beginnt.
Im Februar begann die „Zeitenwende“. Deutschland erkannte seinen Amateurstatus bei der Bundeswehr und der Energieversorgung. Die anschließende Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine erinnerte zwar noch an alte Zeiten, aber da waren ja auch noch alte Politkräfte mit am Werk.
Die jüngsten Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen haben erfreulich jüngeren Politikern die Verantwortung übertragen, was hoffen lässt.
Zu tun hätten die genug: Klima, Bildung und Digitalisierung seien hier als dringliche Handlungsfelder stellvertretend genannt. Es gilt: Nicht nur die Wirtschaft, auch die Regierung muss ihre Lieferketten schließen.
Das reicht! Halten wir fest, hinter uns liegen außergewöhnliche Zeiten, mehr Schatten als Sonne.
Die Armaturenindustrie ist den Herausforderungen dieser Zeit gleichwohl erfreulich robust begegnet.
Und unser Fachverband Armaturen hat in dieser unruhigen Zeit einfach weitergearbeitet, seine Services weiterentwickelt und die bestehenden Netzwerke online weitergeführt.
Wolfgang Burchard